Die E-Bike-Reichweite – Akku-Kapazität & Optimum

Wie weit kommt man mit einem E-Bike? Die Antwort auf diese Frage liefert die Reichweite des E-Bikes oder genauer gesagt: die Reichweite des E-Bike-Akkus. Neben dem Gewicht zählt sie zum Goldstandard. Zu Recht, denn sie entscheidet darüber, wie weit du fahren kannst, bis der Akku schlapp macht. Lies hier, wie hoch die E-Bike-Reichweite durchschnittlich ist und wie du die Kapazität des E-Bike-Akkus erhöhen kannst.

Reichweite des E-Bikes: Das erwartet dich in unserem Ratgeber

E-Bike-Reichweite: Akku und Antrieb – die Schrittmacher

Die E-Bike-Reichweite sagt formal aus, wie viele Kilometer du mit dem E-Bike im Durchschnitt zurücklegen kannst. Oder anders gesagt: Wie weit du mit einer Akkuladung kommst.

Im Gegensatz dazu gibt es beim herkömmlichen Fahrrad keine Reichweite. Mit dem „analogen“ Bike kommst du theoretisch so weit, wie dich deine Beine tragen oder bis das Rad den Geist aufgibt. Beim E-Bike bestimmen im Gegensatz zum Fahrrad Akku, Antrieb und deine Muskelkraft die Reichweite.

Die meisten E-Bike-Akkus haben eine Kapazität zwischen 400 und 750 Wh, damit kommst du etwa zwischen 80 und 130 Kilometer weit – je nach Modell und Fahrmodus können die Zahlen allerdings variieren. Außerdem haben weitere Faktoren, wie die äußeren Gegebenheiten, einen Einfluss auf die E-Bike-Reichweite.


E-Bike-Akku & Kapazität

Die Akkuleistung wird in Wattstunde (Wh) gemessen. Eine Wattstunde ist die Energiemenge, die bei einer Leistung von 1 Watt (W) innerhalb von einer Stunde (h) umgesetzt wird. Die Faustregel lautet: Je höher die Kapazität des E-Bike-Akkus, desto größer die E-Bike-Reichweite. Ein E-Bike mit 750 Wh-Akku hat also eine höhere Reichweite als eines mit 500 Wh-Akku.


Pluspunkte durch Antrieb

Neben dem Akku beeinflussen auch Antrieb und Position des Antriebes die Reichweite deines Elektrofahrrads. Mittelmotoren sind bei den aktuellen E-Bikes der am häufigsten verbaute Antriebstyp . Sie laufen besonders energiesparend, denn sie sitzen am Tretlager in der Mitte des E-Bikes, wodurch das Gewicht besser ausgelotet wird. Ein immenser Pluspunkt für die Reichweite deines Pedelecs.

Berechnung der E-Bike-Reichweite

Bevor du auf Tour gehst oder dich im Geschäft oder unserem E-Bike-Finder nach dem passenden Modell umsiehst – vielleicht auch, um in Zukunft zur Arbeit zu pendeln – kannst du die benötigte Reichweite deines Elektrofahrrads individuell berechnen.


Das Ideal für die Reichweite von E-Bikes

Die Hersteller gehen bei der Ermittlung der angegebenen E-Bike-Reichweite von den folgenden idealen Bedingungen aus:

  • Du fährst konstant mit einer Geschwindigkeit von 20 km/h.
  • Die Strecke verläuft über trockenen Asphalt und ist überwiegend eben mit nur leichten Wellen hier und da.
  • Es herrscht Windstille.
  • Das Bike ist gewartet und der Reifendruck ist optimal .
  • Die Außentemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
  • Das Körpergewicht des Fahrers liegt bei 70 Kilogramm.
  • Der Unterstützungsgrad durch den Motor ist niedrig eingestellt.

Wichtig: Egal, ob 750 Wh-, 500 Wh- oder 400 Wh-Akku – die Reichweiten unter Idealbedingungen sind in der Praxis kaum zu realisieren. Aus diesem Grund sind die Herstellerangaben mit Vorsicht zu genießen. Je nach Bedingungen liegt der realistische Wert eher bei etwa 50 Prozent der Herstellerangaben. Du kannst das Ideal aber als eine Art Spickzettel nutzen, um die Reichweite deines E-Bikes maximal zu nutzen oder zu optimieren.


E-Bike-Reichweite berechnen: Das brauchst du

Zur exakten Berechnung der E-Bike-Reichweite sind folgende Daten wichtig:

  • die Geschwindigkeit , mit der du durchschnittlich unterwegs bist
  • dein Gewicht
  • der Fahrbahnuntergrund und die Neigungen auf der Strecke
  • der Fahrmodus
  • deine Trittfrequenz (pro Minute)
  • der Reifendruck
  • die Windverhältnisse
  • die Sitzhaltung des Bikers

Einige Online-Rechner helfen dir bei der Ermittlung deiner individuellen Reichweite.

Tipp: Achte vor dem Kauf darauf, dass die Reichweite deines E-Bike-Akkus zu deinen Bedürfnissen passt: Fährst du nur kurze Touren auf ebenem Gelände, reicht eine geringere Kapazität. Wenn du lange Touren mit vielen Höhenmetern planst, dann ist ein E-MTB oder Trekking-E-Bike mit großer Reichweite sinnvoll.

E-Bike-Reichweite und Akku-Lebensdauer

Die Lebensdauer eines Akkus hängt stark von seiner Qualität ab. Das heißt: je hochwertiger der Lithium-Ionen-Akku, desto länger hält er. Gute Akkus schaffen bis zu 1.000 Ladezyklen. Das entspricht einer Nutzung von drei bis fünf Jahren oder einer Gesamtstrecke von 25.000 bis 100.000 Kilometern.

Mit folgenden Tipps kannst du die Lebensdauer deines Akkus erhöhen:

  • Den Akku nie vollständig leerfahren – nur wenn, es sich nicht vermeiden lässt.
  • Möglichst nach jeder Fahrt den E-Bike-Akku aufladen .
  • Verwende zum Aufladen immer das Original-Ladegerät.
  • Hitze oder Kälte setzen dem Akku zu – schütze ihn davor. Erfahre in unserem Magazin, was du bei deinem E-Bike-Akku im Sommer und im Winter beachten musst.
  • Akku kühl (10 bis 20 Grad) und trocken lagern, wenn du ihn gerade nicht brauchst.
  • Wenn du den Akku nicht nutzt, sollte die Ladung zwischen 20 und 80 Prozent betragen, läuft die Ladung unter 20 Prozent, lade den Akku auf.
  • Wische den Akku gelegentlich mit einem feuchten Lappen ab.
  • Tauche den Akku niemals unter Wasser. Mehr zum Thema findest du in unserem Artikel „E-Bike im Regen: Schädlich oder nicht?“ .

Wer seinen Akku gut pflegt, hat ihn länger. Naturgemäß nimmt die Akkuleistung nach etwa 500 Ladezyklen ab. Schon zu diesem Zeitpunkt kann sich ein Tausch des Akkus lohnen.

So kannst du die Reichweite des E-Bikes erhöhen

Weitere Faktoren schlagen bei der Reichweite deines Pedelec-Akkus zu Buche. Mit diesen neun Tipps kannst du deine E-Bike-Reichweite optimal ausnutzen oder erhöhen:

  1. Die eingestellten Unterstützungsstufen – fahre nicht durchgängig in hohen Unterstützungsstufen.
  2. Die Fahrmodi – variiere die Modi.
  3. Die Beschaffenheit der Strecke (Hügel, Berge etc.) – nutze Talfahrten.
  4. Der Fahrstil – schalte pünktlich (höhere Drehzahlen sparen Akku, ideal sind 60 bis 80 Kurbelumdrehungen pro Minute).
  5. Stop-and-go – vermeide häufiges Anfahren.
  6. Das Wetter (Wind und Gegenwind) – nutze Rückenwind.
  7. Das E-Bike-Gewicht – reduziere Gewicht und Ladung, soweit das möglich ist.
  8. Der Reifendruck – achte auf optimalen Reifendruck.
  9. Die Pflege des E-Bikes und der Komponenten – reinige und öle regelmäßig Ketten und Komponenten oder bringe dein E-Bike zur Inspektion .

Es gilt: Je mehr Leistung du dem Akku abtrotzt, indem du wenig trittst, lange mit hohen Unterstützungsstufen radelst, viel Gepäck mit dir herumträgst oder Steigungen und starker Gegenwind auf deiner Route liegen, desto schneller läuft der Akku leer. Und verausgabt sich im schlimmsten Fall sogar vor der vom Hersteller unter optimalen Verbrauchsbedingungen errechneten Reichweite des E-Bikes.

E-Bike-Reichweite und Akku – keine Ladehemmung

Wie du siehst, ist die Reichweite eines E-Bikes kein Mysterium. Sie hängt eng mit der Kapazität und Qualität des Akkus zusammen. Aber auch der Antrieb, der persönliche Fahrstil, die Beschaffenheit der Strecke und nicht zuletzt die Pflege von E-Bike und Akku spielen eine entscheidende Rolle für E-Bike-Reichweite und Lebensdauer. Kurz gesagt: Je hochwertiger der E-Bike-Akku und je höher die Kapazität, desto weiter kannst du fahren und desto länger hast du Freude an deinem E-Bike.

Hast du bereits ein Bike? Dann nutze unsere Tipps, um die Reichweite deines E-Bike-Akkus zu erhöhen. Oder stehst du noch vor der Wahl? Dann achte am besten schon beim Kauf auf die Akkuleistung im Zusammenhang mit deinen Bedürfnissen. In unserem E-Bike-Finder kannst du die Modelle hinsichtlich Akkuleistung und Reichweite des E-Bikes genauer unter die Lupe nehmen und den Typ finden, der am besten zu dir passt