E-Bike im Regen: Schädlich oder nicht?

Ob beim Pendeln zur Arbeit oder auf E-Bike-Tour im Urlaub – das Wetter ist nicht immer freundlich gestimmt. Aber musst du bei jedem Regenschauer auf Auto oder Bahn umsteigen? In diesem Artikel erklären wir dir, ob du mit dem E-Bike bei Regen fahren darfst und was du beim Abstellen und Transport beachten solltest. Außerdem geben wir dir hilfreiche Tipps, wie du dein E-Bike vor Regen schützen kannst.

E-Bike im Regen: Das erwartet dich in unserem Ratgeber

Was passiert, wenn dein E-Bike nass wird?

Wer kennt es nicht – plötzlich ziehen dunkle Wolken auf und der erste Tropfen fällt. Regen kommt oft unverhofft und in den ungünstigsten Situationen. Es ist egal, ob du mit dem E-Bike zur Arbeit pendelst , eine Radtour im Urlaub machst oder auf Bikepacking-Abenteuer unterwegs bist. Als Radfahrer hast du nicht immer die Wahl und musst den ein oder anderen Regenschauer in Kauf nehmen.

Vor allem für E-Biker stellt sich die Frage, ob die Nässe Akku, Motor & Co. schaden kann. Die gute Nachricht: Grundsätzlich nein, denn die meisten E-Bikes sind gegen normalen Regen und Spritzwasser geschützt. Die Elektronik und der Motor sind in der Regel so sicher verbaut, dass ein einfacher Regenschauer ihnen nichts anhaben kann.

Dennoch gibt es Grenzen: E-Bikes sind nicht vollends wasserdicht und zu viel Nässe kann im Zweifel ins Innere durchdringen. Vorsicht ist vor allem geboten, wenn starke Regenfälle abzusehen sind oder dein E-Bike für einen langen Zeitraum im Regen steht. Auch eine zu hohe Wasserdichte kann Schäden anrichten. Halte dich daher an einige vorbeugende Maßnahmen beim Fahren, Abstellen und Transport deines E-Bikes bei Regen. Damit minimierst du das Risiko eines Schadens und hast länger etwas von deinem Rad.

Tipp: In unserem Magazin erfährst du, wie du dein E-Bike richtig mit Wasser reinigst .

Woher weißt du, ob dein E-Bike vor Regen geschützt ist?

Jedes E-Bike ist unterschiedlich – das gilt auch für die Wasserresistenz. Daher sind Modelle oder elektrische Teile in der Regel sogenannten IP-Schutzarten zugeordnet. Sie geben an, inwieweit das E-Bike vor der Einwirkung von Fremdkörpern geschützt ist, darunter zählen zum Beispiel Staub und Wasser. Bist du also unsicher, wie sich dein E-Bike und Regen vertragen, dann prüfe den IP-Code des Modells oder der einzelnen Elektroteile.

Bei vielen E-Bike-Antriebssystemen ist der IP-Code „IP 54“ zu finden. Dabei steht

  • die erste Ziffer für den Schutzgrad gegen Fremdkörper und Berührungen und
  • die zweite Ziffer für den Schutz gegen das Eindringen von Wasser.

Mit dem IP-Code „IP 54“ ist dein E-Bike gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Die nächsthöheren Stufen bedeuten, dass ein Schutz gegen Strahlwasser („IP X5“) oder sogar starkes Strahlwasser („IP X6“) vorliegt. Für unserer Brose-Displays ist sogar der IP-Code „IP X7“ vergeben – das bedeutet, dass sie gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt sind.

Mit dem E-Bike im Regen: Dos und Don’ts

Was bedeutet das nun für deine nächste Radtour? In der Regel kannst du dein E-Bike auch bei Regen nutzen, wie ein normales Fahrrad. Das Wetter lässt sich schließlich schwer kalkulieren und nicht selten erwischt dich der Regen mitten auf dem Weg.

Es gibt allerdings einige Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen, die du treffen solltest – vor allem, wenn du dein E-Bike im Regen fährst, es stehen lässt oder transportierst. Wir geben dir im Folgenden einen Überblick zu den wichtigsten Dos und Don‘ts.


Darfst du mit dem E-Bike im Regen fahren?

Prinzipiell ja, denn die meisten E-Bikes sind vor normalem Regen und Spritzwasser geschützt. Die eingebauten Dichtungen halten das Wasser fern von Elektronik, Motor und Co. – du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Willst du dein E-Bike bei Regen bestmöglich schützen, dann achte auf die folgenden Punkte:

  • Meide tiefe Pfützen – ansonsten können Elektronik und Motor unter Wasser geraten und beschädigt werden.
  • Fahre nicht bei Starkregen – das ist nicht nur eine Gefahr für dein E-Bike, sondern vor allem für dich selbst. Greife bei starken Unwettern lieber auf trockene Alternativen zurück.
  • Fahre vorsichtig – bei Regen ist das Sturzpotenzial höher. Daher gilt: besser etwas runter vom Gas.

Tipp: Wenn es regnet, kann schnell etwas passieren. Bist du gestürzt oder hast eine Scherbe unter dem nassen Laub übersehen? Dann hilft dir eine Grundausstattung an Fahrradwerkzeug für unterwegs . In unserem Magazin erfährst du alles Wichtige im Überblick und bekommst eine kompakte Checkliste an die Hand.


Solltest du dein E-Bike im Regen stehen lassen?

Willst du dein E-Bike über einen längeren Zeitraum abstellen, dann ist es ratsam, einen regengeschützten Ort, im Idealfall einen Innenraum mit guter Luftzirkulation zu wählen. Wenn dein E-Bike andernfalls lange dem Regen ausgesetzt ist, kann das Wasser bis zu den empfindlichen Teilen durchsickern und Schäden verursachen.

Was ist, wenn du nur kurz zum Einkaufen musst? Kurzfristig ist es kein Problem, wenn du dein E-Bike im Regen stehen lässt. Die Ausnahme ist Starkregen – suche dir in diesem Fall besser einen überdachten Ort oder decke dein E-Bike mit einer Schutzplane ab.

In jedem Fall solltest du den Akku von deinem E-Bike entfernen, wenn du es im Regen stehen lässt. Der Grund dafür ist nicht nur das einprasselnde Wasser, sondern vor allem die Sicherheit. Denn ein Dieb hat leichteres Spiel, wenn der Akku am E-Bike bleibt.

Übrigens: In unserem Magazin-Artikel „E-Bike-Akku richtig laden“ informieren wir dich, ob du deinen Akku auch bei Regen aufladen kannst.


E-Bike-Transport bei Regen: Was ist zu beachten?

Du möchtest dein E-Bike mit in den Urlaub nehmen und für die Fahrt ist Regen angekündigt? Das ist ärgerlich, aber besser Regen auf der Fahrt als Regen im Urlaub. Prinzipiell ist der E-Bike-Transport mit dem Auto bei Regen unproblematisch, solange du einige Dinge beachtest:

  • Entferne alle losen Teile vor der Fahrt und verstaue sie im Inneren des PKWs. Dazu gehören zum Beispiel das Display und der Akku.
  • Decke dein E-Bike mit speziellen Schutzhüllen für Akkusteckplatz und Motor ab. Das ist vor allem bei starkem Regen sinnvoll, da dieser während der Fahrt mit hohem Druck auf das E-Bike einwirkt. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Wasser durch die Dichtungen dringt.
  • Wähle keine lose Abdeckung für das gesamte Fahrrad, wenn du dein E-Bike bei Regen auf dem Fahrradträger transportierst. Durch den hohen Fahrtwind könnte das zu einer Gefahr werden.

Falls du auf Nummer sicher gehen willst und dein Auto ausreichend Platz bietet, kannst du dein E-Bike bei Regen im Wageninneren transportieren. Dadurch bleibt es nicht nur trocken, sondern auch sauber. Ob auf dem Fahrradträger oder im Kofferraum – wie du dein E-Bike richtig transportierst , erfährst du in unserem Magazin.


Wie kannst du dein E-Bike vor Regen schützen?

Mit einfachen Mitteln schützt du dein E-Bike effektiv gegen Regen. Besorge dir eine wasserfeste Fahrradabdeckung. Vor allem, wenn dir keine geeigneten Innenräume zum Abstellen deines E-Bikes zur Verfügung stehen, dann ist eine Abdeckung das Mittel der Wahl. Alternativ kannst du auch eine große Plane nutzen.

Handle außerdem vorausschauend und vermeide unnötige Nässe. Ist Starkregen angesagt? Dann fahre lieber mit Auto oder ÖPNV. Hast du erste Tropfen abbekommen, bevor du in den Supermarkt gehst? Dann solltest du dein E-Bike lieber ohne Akku im Regen stehen lassen.

Lasse dein E-Bike regelmäßig vom Profi durchchecken. Wie oft und warum das sinnvoll ist, erfährst du in unserem Magazin-Artikel zur E-Bike-Inspektion . Grundsätzlich gilt: Intakte Dichtungen lassen weniger Regen hindurch, daher sollten sie regelmäßig geprüft werden.

Tipp: Im Herbst bist du häufig mit Regenwetter konfrontiert. Doch auch bei Schnee ist dein E-Bike Nässe ausgesetzt – triff also auch dann entsprechende Vorkehrungen. Was du zur richtigen Pflege und Lagerung deines E-Bike-Akkus im Winter wissen musst, verraten wir dir in unserem Magazin. Gleichzeitig ist dein Akku im Sommer großer Hitze ausgesetzt. Wir haben für dich die wichtigsten Informationen gesammelt, was du im Sommer bei deinem E-Bike beachten musst.

Dein E-Bike ist nass – was jetzt?

Ein Regenguss hat dich überrumpelt und du bist mitsamt tropfender Kleidung und nassem E-Bike endlich im Trockenen angekommen. Was nun? In jedem Fall ist es ratsam, den Akku zu entfernen und mit einem fusselfreien Lappen trockenzuwischen. Prüfe, ob die Kontakte am Akku trocken sind – selbst, wenn du nur in einen kurzen Schauer gekommen bist. Außerdem ist es sinnvoll, die nasse Kette abzutrocknen.

Hast du den Verdacht, dass Elektronik, Akku oder Motor beschädigt wurden, nachdem du mit dem E-Bike im Regen gefahren bist? Dann suche die Werkstatt oder den E-Bike-Händler deines Vertrauens auf und lasse dein Rad gründlich prüfen.

Mit dem E-Bike im Regen fahren: 5 Tipps & Tricks

Bei Regen solltest du nicht nur dein E-Bike, sondern auch dich selbst und die anderen Verkehrsteilnehmer schützen. Die folgenden fünf Tipps helfen dir dabei:

1. Vorsicht vor Glätte: Bei Regenwetter wird es schnell rutschig – vor allem, wenn im Herbst Laub auf dem Boden liegt. Meide daher große Laubansammlungen und reduziere die E-Bike-Geschwindigkeit . Achte außerdem darauf, keine ruckartigen Lenkungen und Bremsungen zu machen, denn dabei kannst du schnell ausrutschen. Wenn du dich im Straßenverkehr sicherer fühlen möchtest, kannst du zusätzlich ein Fahrsicherheitstraining absolvieren.

2. Richtige Kleidung wählen: Kaufe dir wasserfeste und atmungsaktive Kleidung, die einer regenreichen E-Bike-Tour standhält. Das können zum Beispiel eine Regenjacke und -hose oder ein Regenponcho sein.

3. Gute Sicht mit Fahrradkappe: Oft schränken Kapuzen das Sichtfeld beim Fahren ein. Ein Trick ist es, anstatt dessen eine wasserabweisende Fahrradkappe unter dem Helm zu tragen.

4. Den Schirm zu Hause lassen: Für deine Sicherheit auf dem E-Bike ist es wichtig, dass du beide Hände frei hast. Meide daher das Fahren mit einem Regenschirm.

5. Licht an: Im Herbst ist es oft neblig und vor allem bei Regen sind die Sichtverhältnisse schlecht. Schalte daher das Licht bei Regenwetter immer ein. Hilfreiche Informationen zur richtigen Beleuchtung an deinem E-Bike findest du in unserem Magazin.

Sicherheit geht vor: Vorsicht bei E-Bikes im Regen

Wenn du mit dem E-Bike im Regen fährst, gilt die Faustregel: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Handle vorausschauend und schütze dein E-Bike bestmöglich. Grundsätzlich kannst du es bei normalem Regen zwar genauso nutzen, wie ein Fahrrad. Wenn du aber lange etwas von deinem E-Bike haben willst, dann sind gewisse Vorsichtsmaßnahmen ratsam.

Fakt ist: Ein kleiner Regenschauer hält passionierte E-Biker nicht auf. Egal ob Pendler oder Freizeit-Biker – mit dem richtigen Schutz bleibt das E-Bike in den meisten Fällen unbeschadet.

Möchtest du auch auf ein E-Bike umsteigen und suchst noch nach dem passenden Modell? Dann schau gern bei unserem E-Bike-Finder vorbei und lasse dich bei der Wahl unterstützen. Außerdem kann es sinnvoll sein, dass du dich gegen eventuelle Schäden am E-Bike absicherst. Informiere dich in unserem Magazin, ob eine E-Bike-Versicherung für dich in Frage kommt.