Mountainbiken im Winter: Mit dem E-MTB durch die kalte Jahreszeit

Du möchtest auch im Winter nicht auf das Mountainbiken verzichten? Dann haben wir gute Nachrichten: In der kalten und dunklen Jahreszeit muss dein Bike nicht im Keller verstauben. Wir geben dir fünf Tipps, wie du mit dem E-MTB auch im Winter Spaß auf den Trails hast.

Mountainbiken im Winter: Das erwartet dich in unserem Ratgeber

E-MTB fahren im Winter: Geht das?

Das geht! Die kalte Jahreszeit muss dich nicht davon abhalten, auf dein Bike zu steigen. Mit der richtigen Kleidung und Ausrüstung trotzt du kühlen Temperaturen und hast auch im Winter Spaß mit dem Mountainbike.

Doch Achtung: Spätestens ab einer Temperatur von -10 Grad solltest du im Winter besser nicht Mountainbiken. Bei solch einer Kälte ist das Biken ungesund und du solltest lieber im warmen Haus bleiben – gleiches gilt, wenn du eine Erkältung hast.

In der nassen, kalten und dunklen Jahreszeit ist der Weg nach draußen nicht unbedingt die erste Wahl. Aber: Es lohnt sich, im Winter trotzdem auf dein E-MTB zu steigen und alle Ausreden hintenanzustellen, denn

  • du hältst deine Kondition und bleibst fit.
  • du entdeckst bekannte Trails von einer neuen Seite.
  • du setzt neue Impulse, um deine Fahrtechnik zu verbessern.

Tipp: Du bist mit dem E-Bike oder E-MTB regelmäßig im Winter unterwegs? Dann findest du in unserem Magazin hilfreiche Tipps rund um die E-Bike-Nutzung bei kalten Temperaturen .

5 Tipps zum Mountainbiken im Winter

Gerade im Winter kommt es bei deiner MTB-Tour auf die richtige Planung an. Beachte die folgenden fünf Tipps, um gut auf die erschwerten Bedingungen in der kalten Jahreszeit vorbereitet zu sein.


Tipp 1: Atemwege schützen

Kalte Temperaturen und trockene Luft können deine Atemwege austrocknen und das Krankheitsrisiko steigern. Beim Mountainbiken im Winter solltest du daher deine Atemwege schonen. Auf der einen Seite kannst du durch die Nase einatmen – das erwärmt die Luft ein wenig, bevor sie in die Lungen kommt. Auf der anderen Seite hilft ein Schlauchschal vor dem Mund und der Nase. Vor allem an sehr kalten Tagen solltest du diesen immer dabeihaben.


Tipp 2: Richtige Bekleidung auf dem MTB im Winter

Auf die richtige Kleidung kommt es an – das gilt erst recht, wenn du mit dem Mountainbike im Winter unterwegs bist. Beim Biken bist du einem Windchill-Effekt ausgesetzt, es gibt also durch den Fahrtwind einen Unterschied zwischen Lufttemperatur und gefühlter Temperatur. Umso wichtiger ist es, dass du dich vor der Kälte schützt und bei der Wahl deiner Bekleidung auf die folgenden Punkte achtest:

  • Nicht zu warm: Sonst kommst du zu stark ins Schwitzen und die dicke Kleidungsschicht behindert dich beim Fahren.
  • Nicht zu kalt: Du solltest am ganzen Körper gut vor der Kälte geschützt sein.
  • Atmungsaktive Funktionskleidung: Sie leitet die Feuchtigkeit nach außen und schützt vor dem Auskühlen.
  • Wasserfeste Kleidung: Ist insbesondere bei nasskaltem Wetter, Matsch und Schnee wichtig.

MTB-Winterkleidung nach dem Zwiebelprinzip

Deine MTB-Winterkleidung trägst du am besten nach dem altbewährten Zwiebelprinzip. So kannst du flexibel einzelne Schichten an- oder ausziehen, wenn es nötig ist. Die unterste Schicht ist eine Basisschicht, die Feuchtigkeit (Schweiß) vom Körper wegleitet. Funktionsunterwäsche ist hier eine gute Wahl. Dagegen solltest du auf Kleidung aus Baumwolle verzichten.

Als Zweites kommen eine oder mehrere Isolierschichten, die deinen Körper warmhalten. Gut eignen sich zum Beispiel Kleidungsstücke aus Fleece oder Kunstfaser. Schließlich schützt dich eine Außenschicht vor Wind und Wetter. Hierbei kannst du beispielsweise auf eine atmungsaktive, wind- und wasserabweisende Hardshell-Jacke zurückgreifen.

Ein ähnliches Prinzip gilt für die Beine: Eine Radhose als untere Schicht hält die Wärme und leitet Feuchtigkeit ab. Darüber kannst du eine atmungsaktive und feuchtigkeitsabweisende Hose tragen, zum Beispiel eine locker sitzende Softshell-Hose.

Frostbeulen ade: Diese Kleidung brauchst du noch

Besonders die Extremitäten, die weit vom Körperzentrum entfernt sind, kühlen schnell aus und brauchen einen zuverlässigen Kälteschutz.

  • Um den Kopf warmzuhalten, kannst du eine spezielle Helmmütze aus Funktionsmaterial unter deinem Helm tragen. Zusätzlich sind ein Helmüberzug und eine Brille nützlich, um dich vor dem kalten Fahrtwind zu schützen. Übrigens: In unserem Magazin verraten wir dir, wie du deinen Fahrradhelm richtig einstellst .
  • Deine Hände stattest du mit griffigen, windundurchlässigen und gut gefütterten Handschuhen aus. Doch Vorsicht: Dicke Ski-Handschuhe sind nicht geeignet, denn sie schränken dein Griffgefühl am Lenker ein. Achte besonders darauf, dass dich deine Winterhandschuhe nicht beim Lenken, Bremsen oder Schalten beeinträchtigen.
  • Für die Füße gibt es spezielle MTB-Winterschuhe oder Überschuhe, die gut isoliert und wasserdicht sind. Außerdem kannst du auf wasserfeste Socken zurückgreifen, damit deine Füße auf dem MTB auch bei Schnee und Matsch trocken und warm bleiben.


Tipp 3: Diese Ausrüstung darf nicht fehlen

Das Mountainbiken im Winter birgt besondere Herausforderungen. Diese Ausrüstung solltest du daher einpacken:

  • Proviant: Bei Kälte verbrauchst du mehr Energie. Packe dir deshalb immer ein paar Snacks ein. Vorsicht bei Energieriegeln, denn diese gefrieren schnell zu einem Eisblock. Besser ist ein Vollkornbrot oder Sandwich.
  • Flüssigkeitszufuhr: Denke auf dem MTB im Winter daran, genügend zu trinken – auch wenn du bei niedrigen Temperaturen weniger Durst hast. Gut eignet sich zum Beispiel warmer Tee in einer isolierten Flasche.
  • Beleuchtung: Im Winter wird es schnell dunkel, die richtige E-Bike-Beleuchtung ist daher essenziell. Spezielle MTB-Lampen leuchten den Trail flächig und weit aus. Du kannst sie am Helm, am Lenker oder beidem befestigen. Beachte aber, dass diese besonders hellen Lampen in der Regel nicht für den Straßenverkehr zugelassen sind.
  • Fahrradwerkzeuge: Eine Panne ist schnell passiert. Packe daher die wichtigsten Fahrrad- oder E-Bike-Werkzeuge für unterwegs ein, um im Notfall kleine Reparaturen vorzunehmen.
  • Hilfsmittel zur Navigation: Bei Kälte verliert dein Handy schneller an Akku. Wickle es daher in eine Plastiktüte oder Socken ein und nimm zusätzlich eine Powerbank mit. Zur Absicherung kannst du ein GPS-Gerät oder analoge Karten und einen Kompass einpacken. Im Winter ist die Navigation grundsätzlich schwieriger, daher ist es ratsam, auf bekannten Trails zu bleiben.

Tipp: Wenn du im Winter auf einem E-MTB mit Brose Drive System unterwegs bist, dann kannst du die Brose App nutzen, um deine Routen aufzuzeichnen, deine Reichweite im Blick zu behalten und vieles mehr.


Tipp 4: Fahrtechnik mit dem MTB im Winter

Im Winter solltest du auf dem MTB die Intensität eher geringhalten und besonders vorausschauend fahren. Grund dafür ist zum einen der Windchill-Effekt durch kalten Fahrtwind und zum anderen der häufig nasse und rutschige Boden. Geringere Geschwindigkeiten und frühzeitiges Bremsen sind daher Pflicht.

Tipp: Pfützen und nasskaltes Wetter sind im Winter keine Seltenheit. In unserem Magazin erfährst du, was du mit deinem E-Bike bei Nässe und Regen beachten musst.

Generell solltest du dich beim Mountainbiken im Schnee, Schlamm oder Eis nicht überschätzen. Die rutschigen Böden im Winter bringen neue Herausforderungen mit sich – selbst, wenn du die Trails in- und auswendig kennst. Starte also langsam und taste dich an die neuen Bedingungen heran. Überlege dir auch, ob du im Winter besser auf Klickpedale verzichtest, denn sie können das Sturzrisiko beim Wegrutschen erhöhen.

Wenn du mit einem E-MTB im Winter unterwegs bist, dann solltest du auf die richtige Motor-Unterstützung achten. Tiefe Temperaturen können die Lebensdauer deines E-Bike-Akkus senken. Fahre daher von Beginn an mit Unterstützung. Der Akku bleibt so auf Betriebstemperatur.


Tipp 5: E-MTB fit für den Winter machen

Die richtigen MTB-Winterreifen sorgen für Fahrspaß und Sicherheit. Im Winter benötigst du ausreichend Grip und kannst je nach Untergrund auf die folgenden Reifen umrüsten:

  • Spikereifen bei Minusgraden, Schnee und Eis
  • Grobstollige Profile bei wurzeligen/felsigen Trails und Plusgraden
  • Schlammreifen mit langen Stollen bei weichem Waldboden und Schlamm

Tipp: Um mehr Grip zu bekommen, kannst du bei deinen MTB-Winterreifen den Luftdruck etwas reduzieren. Im Winter ist es zudem ratsam, Kotflügel an deinem Bike zu montieren – das hilft, um „Schlammschlachten“ einzudämmen.

In der kalten Jahreszeit ist es besonders wichtig, dass du dein MTB nach der Tour gründlich pflegst und reinigst. Vor allem das Streusalz ist hartnäckig und kann dein Bike langfristig beschädigen. Entferne daher nach jeder MTB-Tour Schnee, Schlamm und Salz und kontrolliere dein Bike auf Verschleiß und Beschädigungen. In unserem Magazin erfährst du mehr zur Reinigung und Pflege von E-Bikes .

Lagere dein MTB oder E-MTB geschützt vor Nässe, Wind und Kälte. Außerdem sollte eine gute Luftzirkulation herrschen, sodass sich keine Feuchtigkeit bildet. Achtung beim Unterstellen in der Garage: Ebenfalls geparkte Autos bringen Streusalz, Schmutz und Feuchtigkeit mit, was die Korrosion an deinem Bike fördern kann.

Tipp: Auch ein E-MTB-Akku will bei kalten Temperaturen richtig gelagert werden. In unserem Magazin erklären wir dir, was du bei deinem E-Bike-Akku im Winter beachten musst.

Bereit fürs Mountainbiken im Winter?

Jetzt kann es losgehen: Hol dein Bike raus und ab nach draußen. Du hast noch kein Mountainbike oder möchtest dir ein E-MTB mit Motor-Unterstützung zulegen? Dann hilft dir unser E-Bike Finder bei der Auswahl des passenden Modells.

Auch nach dem längsten Winter wird es irgendwann wieder wärmer. In unserem Magazin verraten wir dir, was du bei deinem E-Bike im Sommer beachten musst und geben dir Tipps für die schönsten E-MTB-Touren in Deutschland.