Wie umweltfreundlich sind E-Bikes? So verringerst du deine CO2-Bilanz

E-Biken statt Autofahren – darüber freut sich die Umwelt. Doch wie gut ist das E-Bike wirklich für die Natur? Wir sagen dir, was du an CO2-Emission einsparst, wenn du mit dem E-Bike pendelst, und werfen einen kritischen Blick auf die Umweltfreundlichkeit von E-Bikes und ihren Akkus. Erfahre Tipps, wie du mit deinem E-Bike noch umweltfreundlicher unterwegs sein kannst, von Recycling bis richtigem Akku-Laden.

E-Bike vs. Auto – Wie umweltfreundlich sind E-Bikes?

Mit dem E-Bike pendeln anstatt das Auto nehmen – klingt besonders umweltfreundlich. Doch wie groß ist der Vorteil für Natur und Mitmenschen, wenn du vom Auto auf ein E-Bike umsteigst? Wir haben uns die CO2-Bilanz genauer angeschaut.


Welche Vorteile für die Umwelt hat das E-Biken im Vergleich zum Autofahren?

E-Biken statt Autofahren – das hat besonders in Städten einen positiven Einfluss:

  • E-Bikes benötigen weniger Parkflächen und Platz auf Straßen als Autos. Steigen mehr Menschen auf das E-Bike oder Fahrrad um, entsteht mehr freie Fläche, die für Grünanlagen und Plätze für die Freizeitgestaltung genutzt werden kann.
  • Besonders morgens und abends zum Berufsverkehr stauen sich die Autos. In München, Deutschlands Stauhauptstadt 2022 , stehen die Einwohner zum Beispiel jährlich 79 Stunden im Stau. Das sorgt nicht nur für Stress unter den Pendlern, sondern belastet auch die Umwelt, da Stop-and-go nicht emissionsfrei ist und Lärm verursacht. Nutzen mehr Menschen dagegen E-Bikes, lässt sich die Stau-Belastung auflösen.
  • Weniger Autos, vor allem mit Benzinmotor, und dafür mehr E-Bikes haben einen positiven Einfluss auf das Mikroklima. Denn E-Bikes sind komplett abgasfrei.
  • Lasten-E-Bikes statt Kleintransporter: Nicht zu unterschätzen für die Umweltbelastung in Städten sind größere PKWs und Kleintransporter, die vor allem für die Beförderung von Waren genutzt werden. Hier können E-Bikes, genauer Lasten-E-Bikes, helfen. Auch für Handwerker oder weitere Dienstleister, die Werkzeug oder Güter transportieren wollen, bieten sich Cargo-E-Bikes als abgasfreie und staufreie Alternative an.

Wichtig: E-Bikes bieten nicht nur gegenüber klassischen Benzinern einen Vorteil, sie sind auch umweltfreundlicher als E-Autos, denn:

  • es ist weniger Material für die Herstellung notwendig.
  • sie verbrauchen weniger Strom.
  • sie nehmen weniger Platz ein.

Wie hoch ist der CO2-Ausstoß von E-Bikes im Vergleich zu Autos und wie viel CO2 sparst du pro Kilometer?

Weniger Stau und Lärm – E-Bikes machen Pendler und Umwelt glücklich. Doch wie sieht es mit der CO2-Bilanz aus?

Die CO2-Bilanz von E-Bikes hängt von mehreren Faktoren ab, wie:

  • Art der verwendeten Batterie
  • Verbautes Material
  • Ort der E-Bike-Herstellung
  • Wahl der Stromquelle

E-Bike-Emissions-Vergleich zu herkömmlichen Autos

Ganz allgemein lässt sich feststellen, dass E-Bikes einen geringeren CO2-Fußabdruck haben als herkömmliche Autos, da sie keinen fossilen Brennstoff nutzen.

Das ausgestoßene CO2 liegt bei einem E-Bike zwischen 7 und 7,8 Gramm pro Kilometer (Produktion mitgerechnet). Bei einem Auto mit Verbrennungsmotor ist der Wert etwa 20-fach so hoch. ( Quelle )

E-Bike-Emissions-Vergleich zu E-Autos

Auch gegenüber E-Autos fällt die CO2-Bilanz von E-Bikes positiv aus.

Auch hier liegt das ausgestoßene CO2 bei einem E-Bike wieder zwischen 7 und 7,8 Gramm pro Kilometer (Produktion mitgerechnet). Bei einem E-Auto ist der Wert etwa 15-fach so hoch. ( Quelle )

E-Bike-Emission: Beispielrechnung

Was bedeutet die CO2-Bilanz von E-Bike versus Auto in der Praxis? Nehmen wir zum Beispiel an, dass du im Monat rund 300 Kilometer mit dem E-Bike fährst, beziehungsweise pendelst und diese Strecke ansonsten mit dem Auto zurücklegen würdest. Dann bedeutet das für deinen CO2-Ausstoß folgendes:

  • Bei 300 Kilometern zu 7 Gramm CO2-Emision pro Kilometer kommst du mit dem E-Bike auf 2.100 Gramm CO2-Ausstoß.
  • Mit einem E-Auto kommst du auf 31.500 Gramm CO2-Emission (105 Gramm pro Kilometer).
  • Mit einem Verbrenner kommst du auf 42.000 Gramm CO2-Ausstoß (140 Gramm pro Kilometer).

Fazit: Bei dieser Beispielrechnung sparst du als E-Biker jeden Monat mehrere tausend Gramm CO2 ein.

E-Bike-Akkus und CO2-Bilanz – Ein Blick auf die Herstellung

Ob Material oder Transport – Bevor du dein E-Bike fahren kannst, muss es hergestellt werden. Bei diesem Prozess fällt im Vergleich zur Nutzung auch die meiste CO2-Emission an. Das gilt besonders für den Akku. Doch welche Zahlen spielen eine Rolle und wie kann die CO2-Bilanz verbessert werden?


Welche CO2-Emission und Umweltbelastung entstehen bei der Herstellung von E-Bikes?

Die größte Belastung für die Umwelt stellt nicht das Fahren mit dem E-Bike dar, sondern seine Herstellung, die rund 80 Prozent der CO2-Emission ausmacht. Das betrifft:

  • Die Batterieherstellung
  • Die Herstellung von Kabeln oder Display
  • Die verwendeten Materialien, wie Pulverbeschichtung, Kunststoff von Reifen und Chips
  • Den Transport der Materialien und E-Bikes

Laut einer Studie des Bundesumweltministeriums fallen bei der Herstellung von E-Bikes rund 1,84 Kilogramm CO2-Emission pro 100 Personenkilometer an. Bei der Herstellung von Elektroautos sind es 15,2 Kilogramm, beim Diesel 15,6 Kilogramm und beim Benziner 17,7 Kilogramm.

Wichtig: Bei einem konventionellen Fahrrad ohne Motor entstehen in der Herstellung auch schon 1,04 Kilogramm CO2-Emission pro 100 Personenkilometer, da auch hier die Materialienbeschaffung und Verarbeitung CO2 verbraucht.

Wie werden die Akkus für E-Bikes produziert und welche Auswirkungen hat das auf den CO2-Fußabdruck?

Den größten Einfluss auf die CO2-Emission beim E-Bike hat die Herstellung des Akkus. Er besteht in den meisten Fällen aus einer Lithium-Ionen-Batterie, da diese Stabilität, Sicherheit, eine geringe Selbstentladung und eine hohe Energiedichte bieten. Eine Akku-Alternative, die umweltfreundlicher und genauso sicher ist, gibt es aktuell nicht. Lithium-Ionen-Akkus werden deshalb flächendeckend eingesetzt, von E-Bikes über Smartphones bis elektrische Bohrmaschinen. Für die Herstellung sind folgende Rohstoffe notwendig:

  • Lithium
  • Elektrolyt
  • Cobalt
  • Nickel
  • Mangan

Diese Rohstoffe müssen erst einmal gewonnen, transportiert und verarbeitet werden. Hier schlägt die CO2-Emission zu buche. Das Umweltbundesamt gibt an, dass 55 bis 75 Kilogramm CO2-Emission pro Kilowattstunde Speicherkapazität entstehen.

Wie kann CO2 bei der Produktion von E-Bike-Akkus eingespart werden?

Die Produktion der E-Bike-Akkus kann umweltfreundlicher werden, wenn

  • erneuerbare Energien in den Produktionsprozessen eingesetzt werden.
  • recyclingfähigere Batterien entwickelt werden.
  • mehr nachhaltige Rohstoffquellen genutzt werden.

Wann hast du die CO2-Emission bei der Herstellung von E-Bikes gegenüber der Auto-Nutzung ausgeglichen?

Zwar fällt einiges an CO2-Emission bei der Herstellung des E-Bikes an. Doch das sollte dich nicht vom E-Biken abhalten. Denn laut dem Umweltbundesamt braucht es nur 165 gefahrene Kilometer mit dem E-Bike statt einem konventionellen Auto, damit du die Emission bei der Akku-Herstellung ausgleichst.

Wie werden E-Bike-Akkus entsorgt und auf was musst du achten?

Lithium-Ionen-Akkus zählen zu den Industriebatterien und dürfen deshalb nicht im Restmüll entsorgt werden. Sie gehören in den Sondermüll. Es gibt jedoch deutschlandweit nur 150 Wertstoffhöfe, die E-Bike-Akkus annehmen . Eine Alternative stellt der E-Bike-Händler dar. Er ist gesetzlich dazu verpflichtet, sich um die Entsorgung deines E-Bike-Akkus zu kümmern. Dazu gibt es zum Beispiel das Batterierückführungssystem (GRS) des Zweirad-Industrie-Verbands ZIV, über das E-Bike-Akkus fachgerecht entsorgt werden.

Wichtig: Ist dein Akku fest verbaut und muss entsorgt werden, dann sollte ein qualifizierter E-Bike-Händler den Ausbau übernehmen.

Ziel jedes Akku-Recyclings ist es, alle wertvollen Metalle wie Lithium, Aluminium, Nickel, Kupfer und Cobalt als Sekundärrohstoffe weiterzuverwenden. Die Recyclingquote für E-Bikes fällt jedoch weiterhin eher gering aus, da E-Bike-Akkus zum Teil nicht fachgerecht entsorgt werden und das Recycling der Materialien schwierig ist.

Umweltauswirkungen vom E-Bike minimieren: Das kannst du tun

Zwar ist das E-Bike-Fahren im Vergleich zum Pendeln mit dem Auto um einiges umweltfreundlicher, dennoch bleibt noch Luft nach oben. Zum Glück gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um besonders umweltschonend zu biken.


E-Bike kaufen und leihen

Du willst vom Auto auf ein E-Bike umsteigen? Das freut die Umwelt. Mit den folgenden Tipps gehst du dabei besonders nachhaltig vor:

  • Falls du schon ein E-Bike hast, es noch in guter Form ist und du dir ein neues anschaffen möchtest, dann entsorge das alte E-Bike nicht. Versuche besser, es auf dem Second-Hand-Markt zu verkaufen.
  • Achte auf den Produktionsort der Einzelteile, wie zum Beispiel Made in Germany (Beispiel: Brose-Mittelmotoren , die im Motorenwerk in Berlin produziert werden). Je näher an deinem Wohnort die Produktionsstätte liegt, desto besser ist es für die Umwelt, da lange Transportwege CO2 verbrauchen.
  • Du würdest gerne ein E-Bike nutzen, aber weißt schon, dass du es nicht oft einsetzen wirst? Oder du möchtest es nur über einen bestimmten Zeitraum nutzen? Dann überlege dir, ob E-Bike-Sharing oder E-Bike-Leasing eine gute Alternative zum Kauf sind.
  • Alternativ zu einem neuen E-Bike kannst du auch gebrauchte E-Bikes und zum Beispiel E-Bike-Leasing-Rückläufer kaufen. Damit ermöglichst du, dass auch ältere E-Bikes weiter eingesetzt werden.
  • Nutze dein E-Bike nachhaltig und lass es bei kleineren Schäden lieber reparieren, anstatt gleich ein neues Modell zu kaufen. Lass dein E-Bike dazu regelmäßig warten, um kleinere Probleme rechtzeitig zu erkennen. In unserem Magazin findest du Tipps zur E-Bike-Inspektion und eine Checkliste.

Stromquelle und E-Bike-Nutzung

Auch beim „Tanken“ und der E-Bike-Nutzung kannst du besonders umweltfreundlich agieren:

  • Lade dein E-Bike mit Ökostrom auf. Lädst du dein E-Bike zu Hause auf, dann steige auf einen Ökostrom-Tarif um. Bei Aufladestationen, die du unterwegs nutzt, kannst du dich vorher über die Stromquelle informieren.
  • Wähle den richtigen Reifendruck für dein E-Bike. Ein zu geringer Reifendruck führt dazu, dass du und der Motor mehr Kraft aufwenden müssen, da die Reifen einen zu hohen Rollwiderstand haben. Was du zum optimalen Reifendruck wissen musst und wie du den Reifen richtig aufpumpst, verraten wir dir in unserem Magazin.
  • Schone deinen E-Bike-Akku und nutze, wenn möglich, den Eco-Modus, bei dem der Motor dich nur minimal unterstützt. So erhöhst du deine E-Bike-Reichweite pro Akku-Ladung und musst weniger oft den Akku aufladen.

E-Bike-Akku: Herstellung und Nutzung

Wie schon beschrieben verursacht die Herstellung, Nutzung und Entsorgung des Akkus die größte Umweltbelastung eines E-Bikes. Du verringerst sie, indem du:

  • einen E-Bike-Akku richtig entsorgst, indem du ihn zum Beispiel beim E-Bike-Händler abgibst.
  • den Akku richtig lagerst, um Schäden zu vermeiden. Wie du deinen E-Bike-Akku im Winter und dein E-Bike samt Akku im Sommer richtig lagerst und pflegst, verraten wir dir im Magazin.
  • auf die Herstellung des Akkus achtest. Gibt es zum Beispiel Informationen zum Herstellungsort und den verwendeten Materialien? Zwar gibt es aktuell keine wirklichen Alternativen zu Lithium-Ionen-Akkus, jedoch lohnt es sich, wenn du auf dem Laufenden bleibst und dich über nachhaltige Entwicklungen informierst.
  • den Akku richtig auflädst , um die Lebensdauer zu verlängern.

E-Bikes und Umwelt: Zukunftsaussichten

Eins ist heute schon klar: Steigst du vom Auto oder E-Auto auf ein E-Bike um, sparst du viel CO2 ein. Kein Wunder also, dass die Nachfrage nach E-Bikes in den letzten Jahren angestiegen ist und wahrscheinlich zukünftig weiter steigen wird. Denn E-Bikes stellen eine immer attraktivere Pendler-Alternative dar und ersetzen dank neuen Modellen im Bereich E-Lastenrad auch den Stauraum von Autos bei Einkäufen oder anderen Transporten.

Im Bereich Umweltfreundlichkeit bahnen sich für die nächsten Jahre ein paar Trends an:

  • Mehr Forschung im Bereich Lithium-Ionen-Akkus und welche (umweltfreundlichen) Alternativen sie ersetzen könnten.
  • Fokus auf nachhaltigere Produktion näher am Verkaufsort (Made in Germany).
  • Nachhaltigere Produktion von E-Bike-Zubehör, wie E-Bike-Bekleidung oder E-Bike-Taschen.
  • Leichtere und kleinere E-Bikes (Light-E-Bikes) für die City-Nutzung, die in der Herstellung weniger Material verbrauchen und einen kleineren Akku haben.

Ob in der Zukunft oder heute: Schon jetzt verringerst du mit einem E-Bike-Umstieg deinen CO2-Fußabdruck. Starte jetzt unseren E-Bike-Finder und finde das passende E-Bike für dich.