Muss ich in Deutschland einen Helm auf meinem E-Bike tragen? Und wie sieht es im europäischen Ausland aus? Wir beantworten dir alle wichtigen Fragen zu den gesetzlichen Vorschriften und geben Tipps, wie du den passenden E-Bike-Helm findest.
In Deutschland gelten folgenden Regelungen zur Helmpflicht beim E-Bike-Fahren:
Wichtig: Auch wenn du offiziell beim E-Bike-Fahren keinen Helm tragen musst, raten wir dazu einen passenden Helm aufzusetzen, da er deinen Kopf bei Stürzen schützt und so dein Leben retten kann. Das ist besonders deshalb wichtig, weil E-Bikes höhere Geschwindigkeiten als normale Fahrräder erreichen können.
Bei normalen E-Bikes reicht ein Fahrradhelm aus. Auch bei E-Bikes bis 25 km/h ohne Tretunterstützung und S-Pedelecs kannst du einen normalen Fahrradhelm aufsetzen. Einen besseren Schutz bieten jedoch spezielle S-Pedelec-Helme oder Motorradhelme, die auch in einigen anderen europäischen Ländern Pflicht sind.
Gut zu wissen: Normale Fahrradhelme werden nur mit einer Aufprallgeschwindigkeit von circa 20 km/h getestet, was für S-Pedelecs, die bis zu 45 km/h Antriebsunterstützung haben, nicht ausreicht.
Bist du auf einem S-Pedelec ohne Helm unterwegs, dann droht dir bei einer polizeilichen Kontrolle eine Verwarnung und/oder ein Bußgeld von bis zu 15 Euro .
Neben dem Tragen eines Helms, ist es auch wichtig, dass du deine E-Bike-Beleuchtung richtig angebracht hast und nüchtern unterwegs bist. Welche Strafen dir bei Nichtbeachtung drohen, erfährst du hier:
Helm oder nicht Helm – das ist hier die Frage. Wir sagen dir, welche Regelungen im europäischen Ausland gelten. Dazu haben wir eine Auswahl an europäischen Ländern zusammengestellt (Stand Januar 2022).
Solltest du zu einer Tour in ein Land aufbrechen, das nicht aufgeführt ist oder dir wegen der Helmpflicht nicht sicher sein, dann kannst du dich zum Beispiel beim Auswärtigen Amt erkundigen. Generell bist du bei einem normalen E-Bike immer auf der sicheren Seite, gesetzlich und für deine eigene Unversehrtheit, wenn du einen Fahrradhelm oder speziellen E-Bike-Helm aufsetzt.
Tipp: Beim Touring Club Schweiz findest du die Ausrüstungspflicht inklusive Richtlinien zur Helmpflicht für weitere europäische Länder.
Die Regelungen zur E-Bike-Helmpflicht in Dänemark sind identisch mit denen in Deutschland:
Auch die E-Bike-Helmpflicht in der Schweiz unterscheidet sich nicht zu der in Deutschland:
Brichst du zu einer E-Bike-Tour in Österreich auf, dann gelten folgende Regelungen:
Von Wien nach Mailand unterwegs? Kein Problem. In Italien gilt eine identische Helmpflicht-Regelung zu Österreich:
In Frankreich gelten folgende Extra-Regelungen für Kinder:
In Kroatien musst du diese Regelungen zur E-Bike-Helmpflicht beachten:
Ob Helmpflicht oder nicht, mit einem E-Bike-Helm bist du immer sicher unterwegs, vorausgesetzt die Qualität stimmt. Wir geben dir Tipps zu Siegeln, Helmgröße und Co.
Einen Fahrradhelm, der den europäischen Sicherheitsanforderungen entspricht, erkennst du am folgenden Prüfsiegel und -Zeichen:
Weist ein Helm kein Prüfzeichen auf, dann Finger weg!
Willst du dir dagegen einen Motorradhelm für dein S-Pedelec zulegen, dann sollte er der ECE Norm R2205 entsprechen. Extra für das S-Pedelec genormte Helme gibt es bisher europaweit nicht. Einzige Ausnahme: die Niederlande.
Das Niederländischen Normungsinstitut (NEN) hat vor einiger Zeit die Spezifikation NTA 8776 entwickelt, unter der schon S-Pedelec-Helme vertrieben werden, die du auch in Deutschland kaufen kannst. In den Niederlanden dürfen diese Helme seit 2017 anstelle eines Motorradhelms beim S-Pedelec-Fahren getragen werden.
Nicht zu groß und nicht zu klein – dein E-Bike-Helm sollte perfekt passen. Statt wild Helme anzuprobieren, musst du erst einmal deinen Kopfumfang ausmessen. Dazu benötigst du ein Maßband oder einen Faden. Und so geht’s:
Die Helmgrößen werden meistens in S, M und Co. angegeben und stehen für folgende Zentimeter-Angaben beim Kopfumfang (ungefähre Angaben, da sich die Werte je nach Hersteller unterscheiden):
Wichtig: Die Einteilung der Helmgrößen ist nicht gesetzlich vorgeschrieben und kann sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. So kann es passieren, dass dir ein E-Bike-Helm von einer Marke in S passt, bei einem anderen Hersteller brauchst du jedoch einen Helm in M. Schau dir deshalb immer die Größentabelle des jeweiligen Herstellers an und vergleiche deinen Kopfumfang damit.
Tipp: Orientiere dich am unteren Bereich der Größenangabe. Misst dein Kopfumfang zum Beispiel 55 Zentimeter, dann probiere als erstes einen Helm mit der Größe M (die nächstgrößere Größe). So kannst du Druckstellen und eine einschnürende Passform vermeiden.
In Deutschland reicht ein normaler Fahrradhelm für das E-Bike aus. Es gibt jedoch auch spezielle E-Bike-Helme, die eine 10 Prozent größere Schutzfläche an Hinterkopf und Schläfe aufweisen. Dadurch bieten sie eine höhere Aufpralldämpfung. Auch sollen sie ein größeres Sichtfeld als ein normaler Fahrradhelm und eine besonders gute Belüftung bieten. Bei fahrrad.de findest du eine Auswahl an speziellen E-Bike-Helmen . Zu den Herstellern, die E-Bike-Helme anbieten, gehören zum Beispiel Casco, Uvex und Abus.
Tipp: Bist du viel in der Stadt unterwegs und dein Fahrradhelm ist dir zu sperrig zum Mitnehmen, dann sind faltbare Fahrradhelme eine Alternative. Stadtradfahrer präsentiert dir eine Auswahl.
Bei E-MTBs steht in Punkto Helm Sportlichkeit und hoher Schutz an erster Stelle. Ein Helm für City-E-Bikes sollte vor allem Komfort bieten. Beide sollten nicht zu schwer sein, damit sie auch auf langen Fahrten angenehm zu tragen sind.
Für E-MTB eignen sich:
• Helme im kompakten Design
• Halbschalen-Helme oder sogar Fullface-Helme
Zu City-Pendlern passt ein Helm, der:
• sehr gut belüftet wird.
• besondere Extras bietet, wie ein Visier, das vor Sonneinstrahlung schützt oder Reflektoren für bessere Sichtbarkeit.
Bei der Suche nach einem E-Bike-Helm empfehlen wir dir auch Testberichte anzuschauen.
Deinen E-Bike-Helm kannst du natürlich auch online kaufen. Doch gerade dann, wenn du den Helm eines neuen Herstellers ausprobieren willst, raten wir dir, ihn in einem Geschäft vor Ort zu testen. Dort kannst du dich auch ideal beraten lassen.
Von günstig bis teuer – ab circa 20 Euro kannst du einen einfachen Fahrradhelm kaufen. E-Bike-Helme, die auch noch einige Extras haben, können aber auch gerne über hundert oder im Fall von E-MTB-Helmen mehrere hundert Euro kosten. Teuer bedeutet aber nicht immer besser. Denn der eigene Komfort ist ganz individuell. Mit einem Budget im mittleren bis hohen zweistelligen Bereich solltest du jedoch einen passenden E-Bike-Helm finden.
Tipp: Der Unterschied im Preis zeigt sich auch beim Material. So haben günstigere Modelle meist eine Außenschale aus Kunststoff, während etwas teurere Modelle aus Carbon, einem Kohlefaserverbund, gefertigt sind. Das hochwertige Material ist oftmals etwas robuster und langlebiger.
Etwas Plastik mit Polsterung und das war's? Darüber können moderne E-Bike-Helme nur lachen. Denn je nach Modell gibt es eine Reihe von Extras, die mal mehr oder weniger sinnvoll sind, wie zum Beispiel:
Wichtig: Auch wenn du einen E-Bike-Helm trägst, der eine Blinker-Funktion hat, musst du dennoch nach StVZO weiterhin Handzeichen beim Abbiegen geben.
Ob E-Bike-Helmpflicht oder nicht – wir raten dir dazu immer einen passenden, hochwertigen Helm zu tragen. Zwar ist ein normaler Fahrradhelm ausreichend, ein spezieller E-Bike-Helm kann jedoch mehr Schutz und Komfort bieten. Das ist besonders deshalb wichtig, weil E-Bikes mehr Gewicht als Fahrräder auf die Waage bringen und je nach Untergrund höhere Geschwindigkeiten erreichen können.
Last but not least: Hast du mit deinem E-Bike einen Unfall oder dein Helm hat anderweitig Schaden genommen, dann entsorge ihn. Auch, wenn auf deinem Helm oberflächlich keine Risse und Co. zu sehen sind, kann Krafteinwirkung die Stabilität gefährden.
Du hast den passenden Helm bereits gefunden, aber noch nicht das perfekte E-Bike? Dann schau einfach mal in unseren E-Bike Finder rein.